Der DAAD in Ägypten auf einem Blick
1960 wurde auf der Grundlage des Deutsch-Ägyptischen Kulturabkommens die DAAD-Außenstelle gegründet. Seitdem haben sich die akademischen Beziehungen zwischen Ägypten und Deutschland stetig weiterentwickelt. Die enge Zusammenarbeit hat neue Horizonte eröffnet, damit sich die wissenschaftlichen Verbindungen beider Länder weiterentwickeln und gedeihen können. Tausende von ägyptischen Gelehrten haben seither von diesen Verbindungen profitiert.
Die DAAD-Außenstelle Kairo bietet seit 60 Jahren in Ägypten eine Plattform für Vernetzung, Kooperation und Forschungsaktivitäten zwischen ägyptischen und deutschen Universitäten und Forschungsinstituten, um Hunderte von Projekten von gemeinsamem Interesse umzusetzen. Im Jahr 2016 wurden die Verantwortlichkeiten des Büros auch auf die Überwachung des Sudan ausgeweitet. Das Budget für den DAAD als Institution sowie für die unterschiedlichen Förderprogramme wird hauptsächlich von verschiedenen Bundesministerien, in erster Linie dem Auswärtigen Amt (AA), dem Ministerium für Bildung und Wissenschaft (BMBF), aber auch von der Europäischen Union bereitgestellt Union und einer Reihe von Unternehmen, Organisationen und ausländischen Regierungen im Rahmen von kofinanzierten Stipendienprogrammen.
Mit verschiedenen attraktiven Programmen bietet der DAAD seit jeher sowohl ägyptischen Wissenschaftlern als auch Wissenschaftlern aus Deutschland Fördermöglichkeiten für Forschungsaufenthalte und Projektförderungen. Verschiedene Förderprogramme haben auch die Einrichtung einer Reihe von bilateralen Masterprogrammen in Ägypten begleitet, wie z Urbanism and Sustainable Design (IUSD) und International Education Management (INEMA), einen Joint Master in Comparative & Middle East Politics and Society sowie in Deutsch als Fremdsprache. Der DAAD freut sich, dass diese Studiengänge als Vorbilder für die ägyptische Hochschullandschaft dienen und durch die Entwicklung von Curricula und Modulen zur Verbesserung von Forschung und Lehre beitragen, mit besonderem Fokus auf die Beschäftigungsfähigkeit zukünftiger Absolventen.
Nach dem Erfolg mehrerer Trainingsmodule in Fächern wie Proposal Writing und anderen Weiterbildungen für DAAD-Alumni und in Anerkennung des großen Bedarfs und der Nachfrage nach Qualifizierung unter Akademikern in Ägypten hat die DAAD-Außenstelle Kairo dieses Konzept professionalisiert und hat die DAAD Kairo Akademie (DKA) gegründet, deren Module seit Juli 2011 stattfinden. In den eintägigen Modulen werden Gruppen von ca. 25 Teilnehmern intensiv im gewählten Thema geschult. Der DAAD beabsichtigt, den Bedarf an Weiterbildung und Kapazitätsaufbau zu adressieren, um ägyptische Studenten und Forscher im internationalen Wettbewerb zu stärken, indem er Möglichkeiten für innovative Ausbildung bietet, die an Universitäten und Forschungseinrichtungen hier in Ägypten selten zu finden sind. Die DKA bietet verschiedene Capacity Building-Bemühungen im Bereich Hochschulpolitik, Wissenschaft und Forschung an. Basierend auf den Bedürfnissen der ägyptischen Universitäten und Forschungsinstitute sowie relevanter Ministerien beauftragt der DAAD Trainer und Experten mit Modulen zur Weiterentwicklung der Institutionen.
2017 hat die DAAD-Außenstelle Kairo zudem das Projekt COSIMENA (Clusters of Scientific Innovation in the Middle East and North Africa) ins Leben gerufen, da gemeinsame globale Herausforderungen wie Klimawandel, Bevölkerungswachstum oder Wasserknappheit innovative wissenschaftliche Ideen und Interdisziplinarität erfordern branchenübergreifende Lösungen. Das Projekt wird vom Auswärtigen Amt gefördert und baut verschiedene themenorientierte Cluster in den Bereichen Wasser, Energie, Gesundheit, Landwirtschaft, Wirtschaft, Urbanität und Kulturerbe auf. Ziel des Projekts ist es, die wissenschaftliche Zusammenarbeit zu intensivieren und die Sichtbarkeit von Netzwerken zwischen Forschern und Hochschulen in Deutschland und den Ländern des Nahen Ostens und Nordafrikas zu erhöhen. Um auf bestehenden Partnerschaften aufzubauen, nutzt COSIMENA Synergien zwischen DAAD-geförderten Projekten, Alumni und Partnerinstitutionen, die auf die gesamte MENA-Region ausgeweitet werden können.
Autorin: Dr. Gertje Krumbholz